Hochrangiges Journal ‚life‘ berichtet über Fortschritte in der Rückenschmerz-Therapie

Mi., 13.10.2021 - 23:22 von
Dr. biol. hum., Dipl. Psych. Robert Schleip
, zuletzt bearbeitet am 14.10.2021 - 11:42

Immediate Effects of Myofascial Release on the Thoracolumbar Fascia and Osteopathic Treatment for Acute Low Back Pain on Spine Shape Parameters: A Randomized, Placebo-Controlled Trial

Drei Dozenten der DIPLOMA Hochschule haben einen besonderen Grund zu feiern: das renommierte Wissenschaftsjournal „life“ hat soeben eine von ihnen durchgeführte und zur Publikation eingereichte Studie veröffentlicht. Das liegt sicher nicht nur an der Relevanz des Themas Rückenschmerzen, dem sich diese Studie widmete, sondern auch an der hochwertigen Methodik, mit welcher die therapeutischen Effekte untersucht wurden.

Die Dozenten Andreas Brandl, Professor Dr. Christoph Egner und Dr. Robert Schleip berichten hier über eine klinische Studie, bei welcher eine umfangreiche Probandengruppe von 71 Rückenschmerzpatienten in drei Gruppen eingeteilt wurden. Eine Interventionsgruppe wurde mittels Myofascial Release der Thorakolumbal-Faszie behandelt, eine andere mittels osteopathischer Behandlung, und eine dritte Gruppe erhielt eine Placebo-Intervention. Der Clou: Die Auswirkungen der jeweiligen Behandlung wurden nicht nur mittels der in der internationalen Forschung dafür üblichen Fragebögen analysiert, sondern zusätzlich auch mithilfe einer hochwertigen digitalen Formetric 4D Diagnostik der räumlichen Anordnung einzelner Körpersegmente zueinander (DIERS Medical Systems, Chicago, IL). Die Studie erfüllte dabei die Kriterien eines Single-Blind Randomized Placebo-Controlled Trial.

Es zeigte sich, dass sowohl die myofasziale als auch die osteopathische Behandlung zu einer signifikanten Verbesserung der funktionellen Beinlängen-Differenz sowie der thorakalen Wirbelsäulen-Flexion (sog. Kyphotic Angle) führte, während dies bei der Placebo-Behandlung nicht der Fall war. Beide Parameter gelten als besonders aussagekräftige Messwerte für eine gesunde myofasziale Ausrichtung des Lumbodorsal-Faszienbereiches. Aus dem Ausmaß der therapeutischen Verbesserung lässt sich zusätzlich auslesen, dass es sich um klinisch relevante Veränderungen handelt. Die Autoren schließen daher daraus, dass sowohl die myofasziale Behandlung als auch die osteopathische Behandlung eine klinisch relevante Verbesserung induzierten, während dies bei der Placeob-Behandlung nicht der Fall war.

Sehr erfreulich ist nicht nur der Umstand, dass die Studie im Life-Journal (Impactfaktor 3,8) veröffentlicht wurde, sondern auch dass zum Zeitpunkt dieser Mitteilung bereits 710 Vollzugriffe erfolgten, wodurch die Relevanz um das Thema und die Wertigkeit der Studie unterstrichen wird.

Die Studie ist über Open Access zugänglich über: https://www.mdpi.com/2075-1729/11/8/845

 

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