Der Fachvortrag, gehalten an der Evangelischen Hochschule Nürnberg am 12.03.2020, beschäftigte sich mit der Fragestellung „Ist Soziale Arbeit und insbesondere psychosoziale Beratung durch virtuelle Lehre vermittelbar?“
Soziale Arbeit wird als interaktionsbasierte gesellschaftskritische „Ermöglichungsprofession“ gekennzeichnet (Wirth & Kleve 2019). Durch die zunehmende Digitalisierung von auf soziale Dienstleistungsarbeit bezogene Lehre etwa in Form von Fernstudiengängen mit virtuellen Lehrveranstaltungen und videobasierten Lernmaterialien erwachsen den Sozialberufen neue Chancen und Risiken.
Der Fachvortrag erläuterte aufgrund von wissensbasierten Erfahrungen der Vorbereitung, Akkreditierung und Durchführung von virtuellen Lehrveranstaltungen und Fernstudiengängen Chancen, Herausforderungen und Risiken für die grundständige Lehre und den damit verbundenen Ansprüchen auf Professionalisierung von interaktionsbasierten sozialen Dienstleistungen am Beispiel der Sozialen Arbeit der Diploma Hochschule. Dabei wird auch die Unterscheidung von staatlichen und privaten Hochschulen eingezogen.
Durch die erfahrungsbasierte Darstellung und vertiefte Analyse von Lernprozessen und Lernsituationen in virtuellen Lehrveranstaltungen psychosozialer Beratung liefert der Vortrag einen signifikanten und relevanten Beitrag für den Kongress und seine Zielgruppen. Der mehrperspektivische Vortrag zeigt auf, dass die Digitalisierung der Lehre für die Beteiligten ganz unterschiedliche Folgen und Konsequenzen für die Disziplin und Profession in positiver wie auch negativ zu bewertender Hinsicht haben kann.
Abschließend wurden 5-8 wichtige Merkmale gelingender bzw. wertvoller digital gestützter bzw. virtueller Lehrveranstaltungen genannt, deren Nichtbeachtung zu einer „Deprofessionalisierung sozialer Dienstleistungsberufe“ durch Digitalisierung in Aus- und Weiterbildung beiträgt.
UPDATE: Neben der Präsentation ist nun auch der Sammelband-Beitrag hier als Prä-Skript downloadbar, Veröffentlichung bei Springer 2021.