Die Arbeit leistet einen eigenständigen empirischen Beitrag zur Sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung.
Basierend auf der Auseinandersetzung mit Martha Muchows Studien zum "Lebensraum des Großstadtkindes" im Zeitalter der Moderne erforscht die Autorin, wie sich Kinder ihren Lebensraum im Zeitalter der Postmoderne erschließen, in dem gleichen Stadtteil, den auch Martha Muchow erforscht hat.
Im theoretischen Teil der Arbeit legt die Autorin das Fundament für die eigene ethnografische Studie zur kindlichen Erschließung der eigenen Lebenswelt. Sie setzt sich sehr intensiv mit der Studie Martha Muchows "Lebensraum des Großstadtkindes" auseinander, bettet sie in ihren historischen Kontext ein, setzt sich mit dem methodischen Vorgehen Martha Muchows auseinander und entwickelt daraus ein eigenes methodisches Design. Martha Muchows Analyse des Lebensraums als "Streifraum", den Kinder nach eigenen Kriterien nutzen, greift sie hierbei auf, ebenso deren Erkenntnisse zum kindlichen Erleben von Raum und Zeit.
Zur Entwicklung des eigenen Forschungsdesigns setzt sich die Autorin mit dem Paradigma der Sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung und mit der Raumsoziologie nach Martina Löw auseinander.
Anhand einer Analyse einiger ausgewählter Fotos aus dem Projekt "Stadtteilbegehungen", das die Autorin mit Kindern einer Kita in Hamburg Uhlenhorst durchgeführt hat, stellt die Autorin das Kind als einen eigenständigen Gestalter seiner Lebenswelt vor. Die Ergebnisse der eigenen ethnografischen Untersuchung werden denen aus Martha Muchows Studie gegenübergestellt und Gemeinsamkeiten benannt: die Bedeutung von funktionsdiffusen Räumen und des unbeaufsichtigten Spielens für das Erschließen der eigenen Lebenswelt.