Die Teilnehmenden waren aus Augsburg, Köln oder Hamburg nach Bad Sooden-Allendorf angereist. An zwei Tagen diskutierten Expertinnen und Experten aus der gesamten Bundesrepublik über die Weiterentwicklung der Aquafitness als gesundheitsfördernde Bewegung. Denn eine Sportart sind die vielfältigen Bewegungsoptionen im Wasser noch lange nicht. Zu unvollständig sind die Beschreibungen der auszuführenden Körperübungen, zu unpräzise viele Programme. Den Tagungsort, die DIPLOMA Hochschule in Bad Sooden-Allendorf hatten die Veranstalter sehr bewusst gewählt. Denn der Standort mitten in Deutschland ist aus allen Richtungen gut erreichbar und das Angebot der weiteren wissenschaftlichen Begleitung für alle Beteiligten sehr attraktiv. Es gibt im Bereich der wissenschaftlichen Evaluation der Aquafitness noch Vieles, was noch zu erforschen ist.
In seinem Impulsreferat zur historischen Entwicklung der Wasserbewegung zeigte der Studiendekan für Physiotherapie und Medizinalfachberufe an der DIPLOMA Hochschule, Prof. Dr. Christoph Egner die Jahrtausende zurückreichenden Bezüge zwischen dem Wasser und dem menschlichen Leben auf. "Wasser ist die Wiege allen Lebens", sowohl als Nahrungsmittel wie als Bewegungsraum, war eine seiner Feststellungen. Über diese Erkenntnis verfügten bereits die Menschen des antiken Griechenlands und im fernöstlichen China. Viel Wissen wurde über die Generationen verschüttet und erst mit der Aufklärung und in der Moderne wiederentdeckt. Egner verwies auf die Entwicklung der Wassertherapien des Mediziners Hufeland und des Pfarrers Sebastian Kneipp. Auch in der Neuzeit seien Physiotherapeuten an der Entwicklung von Wassergymnastikprogrammen federführend beteiligt gewesen. Inzwischen sind die Bewegungen der Aquafitness aus der gesundheitlichen Eigenvorsorge wie aus der medizinischen Therapie und Rehabilitation kaum wegzudenken.
Frau Dr. Birgit Schmid, die ein eigenes Aquafitness- und Gesundheitsprogramm entwickelt hat, und die für den Mitveranstalter des Symposiums, den Hessische Schwimm-Verband dieses Programm seit vielen Jahren immer wieder auch an Übungsleiterinnen vermittelt, übernahm dann die Aufgabe, die Fragebögen auszuwerten, die an alle Eingeladenen im Vorfeld versandt worden waren. Ziel der Befragung war es herauszufinden, welche unterschiedlichen Angebote es im Bereich der Aquafitness gibt, welche Ausbildungen dafür existieren und ob es eine wissenschaftliche Begleitung gibt.
Dabei wurde deutlich, dass die Übungsleiter Qualifikationen bei den verschiedenen Bildungsinstituten bisher inhaltlich eher uneinheitlich und auch quantitativ sehr gespreizt durchgeführt werden. Nicht alle Anbieter verfügen über eigene Ausbildungsordnungen, nur wenige werden wissenschaftlich unterstützt.
Die intensive Diskussion über die Ergebnisse und die erforderlichen Erkenntnisse wurde bei einem Abendessen mit Stefan Reuß, dem Landrat des Werra-Meißner Kreises, und dem Vorsitzenden des Sportkreises, Dr. Jörg Möller, fortgesetzt. Ebenfalls anwesend waren Frau Prof. Dr. Zilling, Präsidentin der DIPLOMA Hochschule und Prof. Dr. Egner.
Der zweite Veranstaltungstag stand dann ganz im Zeichen intensiver Diskussionen der Teilnehmenden. Zum einen wurden Ideen entwickelt, wie die weitere Netzwerkarbeit gestaltet werden könnte, zum anderen wurde Fragestellungen formuliert, die man mit Unterstützung der DIPLOMA Hochschule auf einer wissenschaftlich begründeten Ebene über Bachelor- oder Master-Thesen bearbeiten möchte.