Studie zur Veränderungsbereitschaft von Krankenhausbeschäftigten
Die vorliegende Arbeit widmet sich den organisationalen Veränderungsprozessen in hessischen Krankenhäusern mit kommunaler Trägerschaft. Es stellt sich die Frage, welche Ansätze des Change Managements besonders geeignet sind, um die Veränderungsbereitschaft der Krankenhausbeschäftigten zu fördern.
Dieser Fragestellung wurde im Rahmen einer empirischen Untersuchung in Form einer standardisierten Online-Befragung (Fragebogen) mit Beschäftigten aller Berufsgruppen und Hierarchieebenen nachgegangen. Insgesamt konnten 440 Fragebögen (FB) berücksichtigt werden. Als theoretische Grundlage dienten anerkannte Theorien und Modelle zum organisatorischen Wandel sowie zur Entstehung und Dynamik von personalem Widerstand.
Die Ergebnisse zeigen, dass die meisten Beschäftigten im Krankenhaus grundsätzlich für notwendige Veränderungsmaßnahmen offen sind und daran partizipieren möchten – auch wenn diese Mehrarbeit verursachen. Die Veränderungsbereitschaft scheint jedoch zu einem gewissen Grad vom Bildungsniveau, der beruflichen Sozialisation und der Dauer der Betriebszugehörigkeit abhängig zu sein. Hinsichtlich der Präferenzen zur Gestaltung organisationalen Wandels lassen sich Unterschiede zwischen den Berufsgruppen insbesondere beim materiellen Anreiz feststellen. Der größte positive Einfluss auf die Veränderungsbereitschaft kann aber dem Einräumen von Entscheidungs- und Handlungsspielräumen für die Beschäftigten zugeschrieben werden.
In den kommunalen Krankenhäusern in Hessen bestehen Optimierungspotenziale in allen Dimensionen des Change Managements. Die Studie macht deutlich, dass gerade die effektivsten Stellschrauben der Veränderungsbereitschaft mit nur geringem finanziellem Aufwand für die Krankenhausunternehmen umgesetzt werden könnten.