In diesem Beitrag wird der professionstheoretische und sozialdiagnostische Entwicklungshorizont in der Sozialen Arbeit erörtert. Okonomisierung und Professionalität müssen keine widerstreitenden Tendenzen sein. Vielmehr wird die eigenständige Kompetenz sozialer Diagnostik als zentraler Referenzpunkt der selbstbewussten Professionalisierung Sozialer Arbeit herausgestellt und als Modernisierungsgrundlage für die sozialen Dienstleistungen im Allgemeinen und für die Wohlfahrtsverbände und ihre Einrichtungen im Besonderen dargelegt.
Anhand eines systemischen Modells weist die Autorin auf der Fall- und Systemebene nach, wie durch eine eigene Diagnostik und Wirkungsnachweise sozialarbeiterische und professionale Definitionsmacht entstehen kann, so dass Soziale Arbeit als Profession ihren eigenen Beitrag auch in Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen interprofessionell ausweist und zugleich davor schützt, einseitig external gesetzten Auftragsperspektiven des Ökonomisierungsdrucks zu folgen.